Als Psychologin sehe ich täglich, wie sehr Angst und Stress das Leben meiner Klient:innen beeinflussen können. Obwohl ein gewisses Maß an Stress normal und sogar nützlich ist, um uns motiviert und leistungsfähig zu halten, kann übermäßiger Stress zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Angst, insbesondere in ihrer intensiven und anhaltenden Form, kann zu einer behandlungsbedürftigen Angststörung werden, die professionelle Unterstützung erfordert.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen nicht nur einen tieferen Einblick geben, wie Angst und Stress Körper und Geist beeinflussen, sondern auch wirksame Strategien und Techniken vorstellen, mit denen Sie Ihr Wohlbefinden steigern können.

Die psychologischen und körperlichen Komponenten der Angst

Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf wahrgenommene Bedrohungen und Gefahren. Sie hat sowohl psychologische als auch physiologische Aspekte, die eng miteinander verknüpft sind und zusammenwirken, um auf Herausforderungen zu reagieren. Hier ist ein genauerer Blick auf diese beiden Komponenten:

Psychologische Komponenten der Angst:

Kognitive Aspekte: Angst involviert oft Gedanken oder Erwartungen über zukünftige Ereignisse, die möglicherweise negativ oder bedrohlich sind. Diese Sorgen können überwältigend sein und führen häufig zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität, bei der die Bedrohung überbewertet wird.

Emotionale Reaktionen: Die emotionale Komponente der Angst umfasst Gefühle wie Furcht, Nervosität und Anspannung. Diese Emotionen sind oft eine direkte Reaktion auf kognitive Bewertungen einer Situation und können das allgemeine Wohlbefinden einer Person stark beeinträchtigen.

Verhaltensweisen: Angst kann zu Vermeidungsverhalten führen, indem Personen versuchen, Situationen oder Aktivitäten, die Angst auslösen, aus dem Weg zu gehen. Dies kann kurzfristig Erleichterung bringen, langfristig jedoch die Angst verstärken und die Lebensqualität einschränken.

Körperliche Komponenten der Angst:

Nervensystem: Angst aktiviert das sympathische Nervensystem, das den Körper auf „Kampf oder Flucht“ vorbereitet. Dies führt zur Freisetzung von Adrenalin und Cortisol, was eine Reihe von körperlichen Reaktionen auslöst.

Physiologische Reaktionen: Zu den körperlichen Symptomen der Angst gehören erhöhter Herzschlag, schnelle Atmung, Zittern, Schwitzen und trockener Mund. Diese Reaktionen sind darauf ausgelegt, den Körper physisch auf eine Bedrohung vorzubereiten (auch wenn keine reale physische Gefahr besteht!).

Langzeitfolgen: Bei anhaltender Angst und chronischem Stress kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, chronische Müdigkeit und ein geschwächtes Immunsystem.

Tipps und Techniken zur Bewältigung von Angst und Stress

Achtsamkeit und Meditation: Regelmäßige Meditation oder Achtsamkeitsübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und den Fokus von besorgniserregenden Gedanken wegzulenken. Achtsamkeitstraining hilft, im gegenwärtigen Moment zu leben und Stress besser zu bewältigen. UND: Besser 5x am Tag für eine Minute achtsam sein, als nur unregelmäßig 30 Minuten am Stück!

Physische Aktivität: Bewegung ist ein bewährtes Mittel gegen Stress. Sie kann die Stimmung verbessern und Stressgefühle abbauen. Bereits eine tägliche halbstündige leichte Aktivität, wie schnelles Spazierengehen, kann einen großen Unterschied machen.

Strukturierte Problemlösung: Angst entsteht oft durch das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber Problemen. Durch das Erlernen von Techniken zur Problemlösung können Sie effektiver mit Stresssituationen umgehen und Ihre Angst verringern.

Gesunder Schlaf: Schlafmangel kann Angst und Stress verschärfen. Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend schlafen und eine regelmäßige, ruhige Schlafumgebung haben. Vermeiden Sie Stimulanzien wie Koffein und Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen..

Professionelle Hilfe: Wenn Sie feststellen, dass Ihre Angst oder Ihr Stress schwer zu handhaben ist, kann eine Beratung oder Therapie hilfreich sein.

Behandlung von Angststörungen

Es ist wichtig zu erkennen, dass behandlungsbedürftige Angststörungen weit über alltägliche Ängste hinausgehen und spezifische Interventionen erfordern. Als klinische Psychologin biete ich Therapien an, die darauf abzielen, sowohl die psychologischen als auch die physiologischen Komponenten der Angst zu adressieren. Therapieansätze können z.B. Verhaltenstherapeutische Methoden, Entspannungstechniken, Achtsamkeitstrainings und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung durch eine medizinische Fachperson umfassen, um den Klient:innen zu helfen, ihre Ängste zu verstehen, zu bewältigen und letztendlich zu überwinden.

Wenn Sie Hilfe bei der Bewältigung Ihrer Ängste brauchen, kontaktieren Sie mich!